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Ernährungsexperiment für über ein Jahr

6. November 2022 | Allgemein

Ernährung als Medizin.

Seit jeher interessiere ich mich für die Ernährung bzw. vor allem dafür, was man über die Ernährung alles beeinflussen kann.
Weiter möchte ich Sie hier noch wissen lassen, dass mein körperliches Empfinden wohl etwas ausgeprägter ist als bei den meisten. Dies erleichtert es sehr, Zusammenhänge der Ernährung (und anderen Faktoren) zu verstehen- ganz einfach, weil ich es körperlich fühle.

Kaum eine Ernährungstheorie hat es an mir vorbei geschafft. So auch die Theorie nach Anthony William nicht- aus dieser kommt der Hype um den Stangenselleriesaft.

Dass die Ernährung möglichst natürlich und unverarbeitet sein soll, musste oder durfte ich früh am eigenen Körper erfahren.
Viele Erklärungen über Ernährungsformen und auch Krankheitsbilder machten für mich absolut keinen Sinn- trotz meines anatomischen und schulmedizinischen Wissens. Als ich dann vor ca. 6 Jahren auf die Informationen von Anthony William gestossen bin und diese gierig aufgenommen habe, war ich unendlich dankbar und erleichtert, dass endlich jemand meine Einstellung zur Ernährung bzw. den einzelnen Nahrungsmitteln teilte. Ich war fasziniert, wie er bestimmten Lebensmitteln Heilwirkungen nachsagte und ehrlichgesagt auch etwas enttäuscht von mir selbst, dass ich in meinen damals 29 Jahren nie selbst auf die Idee gekommen bin, die Wirkung von einzelnen Nahrungsmitteln zu erforschen.

So war für mich sofort klar, mein nächstes Ernährungsexperiment muss starten.

Für Ihr Verständnis: Gemäss AW (Anthony William) sind diverse Symptome und Krankheiten nur da, weil unsere Körper belastet sind mit krankmachenden Substanzen (z.B. Schwermetalle, Strahlung, Pestizide etc.) und pathogenen Erreger (Viren, Bakterien, insbesondere auch Streptokokken). Diese sind so wie sie in der Schulmedizin gemessen werden, nicht erkennbar- halten sich aber in unserem Körper, spezifisch in gewissen Organen sehr langfristig und ungünstig auf. Gewisse Produkte sind direktes Futter für pathogene Erreger, ebenso jeglicher Stress und Adrenalin. Im Gegenzug sind gewisse Nahrungsmittel ausleitend oder gar abtötend für krankmachende Erreger. Auf diesem Prinzip basiert seine Ernährungstheorie.

Als ich damals mit dem Experiment angefangen habe, ernährte ich mich seit 25 Jahren vegetarisch, seit ca. einem Jahr weitgehendst vegan und seit ca. 7 Jahren weitgehendst ohne Zucker und mit nur wenig Gluten.
Gerne schildere ich Ihnen was ich umgesetzt habe, was ich unerwartet heilen durfte, welche Nebenwirkungen ich erlebte und was ich sicherlich nicht nochmals so umsetzen würde.

Ich entschloss mich für das volle Programm, das heisst nicht nur die Viren zu bekämpfen und krankmachende Stoffe auszuleiten, sondern auch dem strengen Streptokokken Protokoll zu folgen, um auch diese abzutöten.

Ab Tag 1 setzte ich den Lebermorgen um. Das heisst nach dem Aufstehen trank ich einen halben Liter Wasser mit frischer Zitrone drin, wartete 20-30 Minuten, dann trank ich einen halben Liter frischen Stangenselleriesaft aufs Mal und nach weiteren 20-30 Minuten nahm ich einen Smoothie (Heavy-Metal-Detox-Smoothie) zu mir, welcher spezifisch darauf ausgerichtet ist, Schwermetalle aus dem Körper insbesondere aus dem Gehirn auszuleiten. Dieser war somit mein offizielles Frühstück und sättigte mich gut bis zum Mittag.

Ich habe jegliche No-Foods (=keine Nahrung für den Körper, sprich Nahrung für krankmachende Erreger) die noch in meiner Ernährung waren ab Tag eins gestrichen. Hier einen raschen Überblick der No-Foos:
Eier, Gluten, Milchprodukte, Rapsöl, Soja, Fisch (nicht alle), Mais, Zucker, Glutamat, Schweinefleisch, Aromen, Zitronensäure, L-Carnitin, Fischöl.

Auch Salz habe ich von 100 auf 0 reduziert für über ein Jahr. Ich war ein absoluter Salzjunky. (Keine Sorge, es gibt viele Tricks und gute Gewürze, welche die Salzlust etwas befriedigen).

Dasselbe galt für Essig jeglicher Art.

Mein Mittagessen und mein Nachtessen bestand nur noch aus heilenden Nahrungsmitteln.
Zu den heilenden Nahrungsmitteln gehören:
Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Kürbis, Süsskartoffeln, (Erbsen).
Auch zählen hier Öle (nicht alle), Nüsse, Avocados, Pseudogetreide (Quinoa, Amaranth etc.), bio Naturreis und Hülsenfrüchte mit dazu. Da ich aber auch das Streptokokken-Protokoll befolgen wollte, vielen diese Nahrungsmittel auf meinem Speiseplan weg. Das heisst, ich habe in diesem Jahr kein Fett und kein Öl zu mir genommen, welches nicht Bestandteil von Früchten, Gemüsen, Kartoffeln, Kürbis oder Süsskartoffeln war. Auch Hülsenfrüchte und Pseudogetreide fällt weg beim Folgen des Strept.-Protokolls.

Bei einigen gehen hier bestimmt die Alarmglocken an betreffend Eiweiss. Vielen ist nicht bewusst, dass in Kartoffeln und in Blattgrün Eiweiss enthalten ist und das noch in bestverfügbarer Form. Unser Körper benötigt nicht hohe Mengen an Eiweiss, wie es von vielen angepriesen wird. Der beste Beweis dafür ist die menschliche Muttermilch. Unsere Neugeborenen wachsen sehr schnell und dies ist möglich, obwohl die menschliche Muttermilch nur 1g Eiweiss enthält. Nie mehr im Leben müssen wir so stark wachsen und gedeihen als im Babyalter.

Um die benötige Zufuhr von Aminosäuren und Eiweissen zu sichern, ass ich täglich Kartoffeln und wie von AW empfohlen täglich zwischen 300 – 500 g Blattgrün (was eine grosse Menge ist). Zum Glück liebe ich Blattsalat, aber selbst mir ist 500g davon irgendwann zu viel. So entschied ich mich an den einen Tagen für Smoothies aus Spinatblättern zusammen mit einem Apfel, was sehr schmackhaft ist.

Diese Ernährung mag auf den ersten Blick langweilig erscheinen. Doch mit etwas Inspiration durch die Rezepte von Anthony William und eigener Fantasie wird es durchaus abwechslungsreich und vielseitig. (Rezeptideen auf Anfrage, online suchen oder in den Büchern von AW).

Was ich mir ca. 1-2x im Monat erlaubt habe, waren bio Teigwaren aus 100% Erbsenmehl. Diese nahm ich dann zu mir, wenn es pressierte und nichts Geeignetes da war zum Essen.
In meiner Handtasche waren stets gekochte Kartoffeln und Bananen. Dies weil bei Heisshunger (was gar nicht erst aufkommen sollte, aber je nach Tagesplan teils unvermeidbar war) die Lust auf ein einfacher NoFood gross war. Damit hatte ich immer die Möglichkeit etwas Heilendes zu essen.

Grundsätzlich bin ich seit jeher ein sehr viel Esser. In meinem AW-Jahr war mein Appetit noch viel grösser als davor.

Erfahrene Heilungen:

  • Migräne (hatte ich ca. alle 2 Monate für ein paar Stunden, aber heftig), bereits nach 6 Wochen verschwunden
  • Trockene Haut vor allem an den Beinen verschwand
  • Nächtliche, morgendliche Halsschmerzen gingen weg
  • Nur noch sehr selten Muskelkater, egal wie hart das Training war
  • Schleim im Hals und Rachen ist verschwunden
  • Lippenherpes nicht mehr aufgetreten
  • Leicht verbesserte Sehstärke
  • Natürlicher, sehr starker Geschmackssinn
  • Keine Lust mehr auf Salz
  • Selten Lust auf Zucker
  • Noch stärkere körperliche Wahrnehmung
  • Grosse Freude an gesunden Lebensmitteln
  • Noch mehr Lebensfreude


Nebenwirkungen:
Alle Nebenwirkungen sind der starken Entgiftung zuzuschreiben. Für mich damals erstaunlicherweise nicht nur die körperliche Entgiftung, sondern auch die emotionale.

  • Hautausschlag: leicht brennende, juckende Bläschen, kurzzeitig
  • Unreine Haut, immer mal wieder
  • Juckreiz (ganz stark in beiden Achseln und im Lymphbereich), über längere Zeit
  • Empfindliche Blase (wegen wenig Urin, starker Harndrang, jedoch immer ohne Brennen oder Schmerzen beim Harnlassen)
  • Hormonelle Schwankungen (Verschiebungen des Zyklus’)
  • Psychische Schwankungen (launisch, was ich sonst nur sehr selten bin)
  • Juckende Ohren innen, vermehrter Ohrschmalz
  • Innerliches Stress- bzw. Unruhegefühl. Gehört nicht der Entgiftung an, sondern meinem Vorgehensfehler, das Fett von heute auf morgen komplett zu streichen. Dies hat meine Nebennieren sehr gestresst und ist bei niemanden zu empfehlen! Die Reduktion muss Schrittweise über längere Zeit und mit Bedacht erfolgen.
  • Teils starke Zahnschmerzen, 2-4 Wochen (das Zitronenwasser greift nicht die Zähne an, sondern die Erreger, welche an den Zahnnerven hängen und das verursacht Schmerzen).
  • Unscharfes Sehen, Veränderung der Sehstärke (reguliert sich wieder ein, bzw. verbessert sich)
  • Veränderter teils komischer Körpergeruch
  • Veränderung der Verdauung, häufiger Stuhlgang in der Entgiftungsphase
  • Unruhiger Schlaf, später viel besserer Schlaf
  • Müdigkeit (gehört der Entgiftung an, aber vor allem auch meinem viel zu heftigem Einstieg)
  • Aufflacken alter Schmerzgeschichten, kurzzeitig
  • Aufflacken alter Entzündungen (als Kind und Jugendliche hatte ich unerklärliche Gelenksentzündungen), kurzzeitig
  • Kieferschmerzen, Kieferverspannungen
  • Nach ca. 7 Monaten teils «steiffe» oder «eingehärtete» Gelenke (OSG, Knie, beide als Kind von Entzündungen geplagt) für einige Tage
  • Teils leichte Sprachstörungen (niemand ausser mir hat das bemerkt, ich brauchte teils wie zwei oder drei Anläufe bis das Wort rauskam, war sehr unangenehm und ist auf Schwermetallverschiebung oder Ausleitung im Hirn- und Nervenbereich zurückzuführen).
  • Aufkommen von plötzlichen unerklärbaren Emotionen (emotionale Entgiftung, Wut, Trauer teils spezifisch auf bekannte Personen gerichtet kommen nochmals hoch)


Wie ernähre ich mich heute:
Jahre nach dem Experiment trinke noch immer Sellerie- oder Gurkensaft, habe das Zitronenwasser beibehalten und auch den Detox-Smoothie. Die meisten meiner Vormittage entsprechen dem Leber-Morgen nach AW.
Nach wie vor ernähre ich mich vegan (bis auf kleine und seltene Ausnahmen), esse einen minimen Bruchteil an Salz im Vergleich zu früher (gar kein Verlangen danach), habe oft das Verlagen nach Spinatapfelsaft, drehe fast am Rad wenn ich drei Tage keine Kartoffeln essen kann, muss täglich rohes Essen damit ich mich körperlich und geistig wohl fühle, kann nicht länger als einen Tag ohne Salat sein und mein Essen mag ich am liebsten nackt. Das heisst, ich empfinde es als fast schade, wenn das Essen nach Gewürzen oder Salz schmeckt und nicht nach dem, was es eigentlich ist. Ich möchte Kartoffeln essen und auch Kartoffeln schmecken, ebenso möchte ich Blumenkohl essen und auch Blumenkohl schmecken- einfach, weil ich diese Geschmäcke liebe.
Natürlich mag ich auch Gewürze und auch hi und da eine Sauce zum Essen, aber bloss nicht immer.

Minuspunkte nach dem Experiment:
Es ist klar, dass mein Körper für eine komplette Ausheilung von allen krankmachenden Erregern länger als nur ein Jahr bräuchte. Vor allem die Heilung von Streptokokken bedarf lange Zeit.
Nach meiner ersten Pizza (vegan aber glutenhaltig) mit ein paar Gläser Wein und sonstigen verarbeiteten Lebensmitteln hatte ich eine Blasenentzündung. Diese werden (aus körperlicher Sicht) von Streptokokken verursacht, welche wohl die Gluten gefeiert haben in meinem Körper. Meine Streptokokken bekamen über ein Jahr kein Futter und bekamen durch diese nicht ganz optimalen Nahrungsmitteln Aufschwung. Eine solche Reaktion meines Körpers ist allerdings nur einmal vorgekommen. Ich habe die Blasenentzündung nur mit geeigneten Lebensmitteln, Tees und Cerestropfen behandelt und wurde sie auch bald wieder los. (Ich behandle alle Erkrankungen an mir nur mit natürlichen Mitteln.)
Es ist nicht so, dass ich nach diesem Jahr nicht mehr weiter heile. Das tue ich, aber jetzt viel, viel langsamer. Denn ich gönne mir Olivenöl oder Kokosöl zum Essen, esse ab und zu Kichererbsen, Bohnen sowie Reis. Und wenn’s hoch kommt, dann gibt’s eine Pizza (ohne Käse) für mich inkl. gutenhaltigem Teig. Grundsätzlich ernähre ich mich vegan, zucker- und glutenfrei aber mit wenigen und kleinen Ausnahmen.
Jedoch muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich für meine Ausnahmen jeweils etwas «büsse». Fett und Öl vertrage ich nur in kleinen Mengen (habe allerdings auch kein grosses Verlangen danach). Esse ich viel davon und in einer ungünstigen Kombination, bekomme ich Kopfschmerzen davon und mein Energielevel sinkt drastisch, was ich überhaupt nicht mag. Dasselbe gilt für verarbeitete Lebensmittel. Ich mag z.B. veganen Käse. Esse ich den zu Salat und Kartoffeln und ich habe keinen Stress im Leben, passt das. Esse ich den jedoch zu Pasta (ebenfalls verarbeitet) und habe allenfalls noch etwas Stress, ist es bereits too much und es tut mir nicht gut. Es ist nicht so, dass ich deshalb dann nicht zur Arbeit könnte oder mich hinlegen müsste deswegen, aber als unangenehm und ärgerlich empfinde ich es trotzdem- vor allem, weil ich selber schuld bin 😊 Mit dem Hintergrundwissen lässt sich das aber gut annehmen und ich würde dieses Experiment auf keinen Fall missen wollen. Denn schon viele Menschen durfte ich begleiten zur und während der Ernährung nach Anthony William und konnte so ihre Heilung miterleben. Heilung von den speziellsten und unerklärlichsten Symptomen, körperlich und psychisch. Zum Beispiel: Schwindel, Migräne, Fruchtzuckerintoleranz, Leaky Gut Syndrom, Psoriasis, hoher Blutdruck, hoher Cholesterinwerte im Blut, Diabetes, Schilddrüsenüber oder -unterfunktion, Hautausschläge, Depressionen, Angstzustände, unerfüllter Kinderwunsch, Blähbauch, Gelenksentzündungen und viele mehr. Ich bin euch von Herzen dankbar, dass ich eure Heilungsgeschichte miterleben durfte. Auf viele weitere <3

Stephanie Bosshard